Ohne Schiedsrichter keine offiziellen Turniere, das galt schon für den wohl berühmtesten Schach-Schiedsrichter der Geschichte, den 2013 verstorbenen Großmeister Lothar Schmid: Der Bamberger war im Jahr 1972 bekanntlich Schiedsrichter im sogenannten „Match des Jahrhunderts“, dem WM-Kampf zwischen Boris Spasski und Bobby Fischer.
Nicht nur auf WM-Ebene…
Doch nicht nur auf WM-Ebene, sondern bis hinunter in die Kreisligen sind zertifizierte Schach-Schiedsrichter Garanten für geregelte Abläufe des königlichen Spiels und lösen im Zweifel auch manch diffizilen Streitfall. Am zweiten Oktober-Wochenende trafen sich 22 Schachfreunde in Hof, um den Titel „Regionaler Schiedsrichter“ zu erwerben bzw. ihre ablaufende Schiedsrichterlizenz zu verlängern.
Erstmals in Hof
Die Teilnehmer kamen aus Oberfranken, Mittelfranken, Berlin und Sachsen-Anhalt.
Dank des Engagements unseres Spielleiters Johannes Wenzel fand erstmals überhaupt ein solcher Lehrgang in Hof statt. Johannes kam einmal mehr eigens aus seinem Wohnort Tours in Frankreich angereist und war neben Kerem Kapici einer von zwei Hofern unter den 22 Absolventen des Lehrgangs. Als Referent fungierte FIDE-Schiedsrichter und Bayerischer Schachpräsident Ingo Thorn aus Coburg, Lehrgangsleiter war Reiner Schulz, 2. Vorsitzender des Schachbezirks Oberfranken.
Themen waren insbesondere die FIDE-Regeln und die Turnierordnung des Bayerischen Schachbundes.

22-mal „Prüfung bestanden“
Bekanntlich liegt der Teufel im Detail, daher waren mitunter knifflige Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten. Am Ende hieß es aber 22-mal „Prüfung bestanden“: 15 Schachfreunde sind nun neue Schiedsrichter (RSR), sieben bereits amtierende Schiris haben für weitere fünf Jahre ihren Schein in der Tasche. Auch erfreulich: Die alte Schachmetropole Hof erwies sich als angenehmer und gastfreundlicher Austragungsort (mit den Herbergen Hotel Strauss, Hotel am Kuhbogen und Grüne Linde Wölbattendorf) und war womöglich nicht zum letzten Mal Schauplatz eines solchen Lehrgangs.

Einer unserer Jüngsten wurde bereits mit einem schönen Pokal belohnt: Beim 33. Bamberger Jugend Open erkämpfte der 7-jährige Lev Borisenkov in der U8 nicht nur einen stolzen 6. Platz unter 12 Teilnehmern, sondern war somit in seiner Altersklasse auch der beste Spieler aus Oberfranken! Verdienter Lohn war besagter Pokal, der er auf dem Foto stolz in die Kamera hält. Auch BSB-Präsident Ingo Thorn (Coburg) gratulierte. Lev gehört unserer neuen Kinder- und Jugendgruppe an, die sich immer dienstags von 16 bis 17:30 Uhr im Postsportheim trifft. Neue Gesichter sind immer willkommen!
https://chess-results.com/tnr980597.aspx?lan=0&art=4

Toller Erfolg für unseren starken Neuzugang Alberto Atoyan: Der 15-jährige Gymnasiast, im Sommer von Armeniens Hauptstadt Eriwan nach Hof umgesiedelt, sicherte sich bei der ansprechend besetzten 6. Plauener Schnellschachmeisterschaft mit 6,5 aus 7 Partien und einem ganzen Punkt Vorsprung überlegen den Titel! Alberto gewann die ersten sechs Runden ausnahmslos, schlug dabei den späteren Zweit-, Dritt- bzw. Fünftplatzierten und gab sich lediglich in der 7. und letzten Runde mit einem Remis zufrieden, was den Turniersieg souverän sicherstellte. Ein erstes großes Highlight für Alberto seit seinem Umzug nach Deutschland (gemeinsam mit seinem Vater und seiner Schwester; seine Mutter praktiziert schon seit längerer Zeit als Ärztin in der Region Hof), wobei er bereits im Sommer beim stark besetzten Moses-Höflein-Blitzturnier in Bamberg sowie beim Einladungsturnier in Reichenbach jeweils einen dritten Platz erreichte.
Das gute Hofer Abschneiden in Plauen wurde vervollständigt durch Connor Koppe, (4 aus 7, Rang 12), Kerem Kapici und Liam Dorado Hüttner (jeweils 3 aus 7, Ränge 22 und 23).
https://chess-results.com/tnr998017.aspx?lan=0&art=4&turdet=YES